Farben als Ausdruck des Zeitgeists
Schon immer lösten Farben bei den Menschen Stimmungen und Gedankenverbindungen aus. Farben sind ein Ausdruck des Zeitgeists und der Mode. Verschiedene Menschen bevorzugen verschiedene Farben. So kleideten eine Zeit lang Eltern ihre männlichen Säuglinge mit hellblauen Kleidungstücken und weibliche Säuglinge mit rosafarbenen Kleidern. Derzeit werden häufig neutrale Farben gewählt. Die Trends ändern sich also.
Noch vor 150 Jahren war es Brauch, zumindest in adligen Kreisen, die männlichen Säuglinge mit rosafarbenen Kleidern zu schmücken und die weiblichen Säuglinge mit hellblauen Kleidern zu kleiden. Rot galt damals als männlicher Farbton, als Zeichen für Kampfgeist und Leidenschaft. So wurde "das kleine Rot" also Rosa den Jungen zugeordnet. Blau hingegen wurde, entsprechend den christlichen Traditionen, mit Maria in Verbindung gebracht. So wurde "das kleine Blau", also hellblau, zur bevorzugten Kleidung für kleine Mädchen.
Die Kleidung wurde damals mit natürlichen Farben gefärbt. Durch das Waschen blichen die Stoffe aus. Kleidung für Kinder wurde häufig aus getragenen Stoffen gefertigt und so trugen die Kinder Kleidung in Pastelltönen. Für Kinder der armen Bevölkerung stand allerdings die Zweckmäßigkeit der Kleidung im Vordergrund. So waren in den Kleidungsstücken der Kinder eher altweiße, graue und bräunliche Töne vorherrschend.
Anfang des 19. Jahrhunderts änderte sich diese Tradition. Maßgeblich dafür waren die Bekleidungsvorschriften in der Marine und die Bekleidung der Arbeiter in den Fabriken. Die Arbeiter trugen dort den sogenannten Blaumann und die Matrosen einen Matrosenanzug. So wurden die Jungen blau gekleidet und die Mädchen rosa, was auch heute noch in vielen Familien Tradition ist.
Und hier geht es wieder ins Farben-Spezial!